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Sommerferien 2024 – Tour 5 „Schuntertalbahn im Osten von Braunschweig“

Rechtzeitig für die fünfte Sommerferien-Fahrrad-Tour (SFT) ist ein Satz Warnwesten für unsere Radlerinnen und Radler geliefert worden. Zwar sind heute nur 13 Personen zusammen gekommen, dennoch werden wir so besser erkannt.

Gut ausgerüstet geht es wie vereinbart los – wir folgen der Schuntertalbahn Richtung Osten und schauen uns drei Orte an, an denen sich einstmals die Bahnhöfe befanden.

  • Bahnhof Dibbesdorf / Hondelage
  • Bahnhof Wendhausen
  • Bahnhof Lehre
  • Anschlussstelle Muna

Die Gebäude der Bahnhöfe Dibbesdorf/Hondelage und Lehr bestehen noch. Die Gebäude wurden nach dem Ende der Nutzung durch die Bahn verkauft und sind heute als private Wohngebäude genutzt. Sowohl in Dibbesdorf als auch in Lehre treten die „Bahnhofsbewohner“ mit uns in Kontakt, nachdem sie auf uns aufmerksam wurden. Sie erzählen darüber, wie sie an die Immobilie gelangten. Zum Gebäude des Bahnhofes Lehre wurde gesagt, dass es eine Dampflokomotive mit Kohlentender symbolisiert.

Anschließend geht es weiter zur Heeres-Munitionsanstalt Lehre (kurz: Muna). Der Aufbau begann 1934 auf einem ca. 160 ha großen Gelände im Forst Kampstüh. Auch die Muna verfügte über einen Anschluss an die Schuntertalbahn, der sich kurz vor der Straße „Zum Börneken“ am Ortseingang Lehre befand.

Die Muna wurde am 11. April 1945 von den amerikanischen Truppen kampflos besetzt. Auch nach dem Krieg wurden die Einrichtungen durch die Bundeswehr zur Lagerung von Munition genutzt. Einer unserer Radler berichtet, dass er während seiner Wehrdienstzeit hierherkam und Munitionskästen tauschen musste. Heute werden die Gebäude privat genutzt – für „Autobastler“ aber auch gewerbliche Nutzung.

Nun geht es weiter zur Gedengstätte Schandelah-Wohld. Hier befand sich ab Mai 1944 das Außenlager Schandelah des Konzentrationslager Neuengamme bei Hamburg. Auf der SFT Nr. 4 haben wir bereits davon gehört. In dem Gebiet des Außenlagers mussten bis zu 800 männliche Inhaftierte unter unmenschlichen Bedingungen Ölschiefer zur Ölgewinnung abbauen. Wegen der unmenschlichen Haft- und Arbeitsbedingungen (u. a. Unterernährung, Misshandlungen, Erschießungen) starben dort ca. 200 Inhaftierte, deren Namen unbekannt sind. Wegen der nahenden Truppen der alliierten Streitkräfte wurde das Lager am 10. April 1045 (kurz vor der Befreiung des Gebietes rund um Lehre am 11. April 1945) evakuiert und per Zugtransport nach Wöbbelin bei Ludwigslust verbracht, wo sie am 2. Mai 1945 durch die alliierten Streitkräfte befreit wurden. Wir gedachten der getöteten und misshandelten Menschen.

Es geht wieder weiter – nach Hordorf zu unserer Einkehrstelle, an der wir pünktlich um 19 Uhr eintreffen. Die vorweg bestellten Speisen werden prompt – natürlich nach der ersten Getränkerunde – geliefert.

Es geht ein herzlicher Dank an Uwe und Susanna, die die Strecke vorab erkundet und Informationen für uns recherchiert haben.

Die SFT Nr. 6 am 2. August 2024 steht noch aus. Treffpunkt ist an der Ampel am Ortseingang von Dibbesdorf. Am Verkaufsautomaten vom Klostergut Dibbesdorf; die einheimischen sagen an der Abzweigung des „Schwarzen Weges“. Abfahrt ist wie gewohnt um 17 Uhr.

 

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