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Sommerferien 2024 – Tour 1 – unter dem Motto Braunschweig-Schöninger Eisenbahn (BSE)

Am Freitag, 28.06.2024, fand die erste Fahrradtour in diesen Sommerferien statt.

Kommenden Freitag, 5. Juli 2024, starten wir um 15:30 Uhr an der IGS in Volkmarode. Um 18 Uhr wollen wir uns gemeinsam das EM-Viertelfinalspiel der deutschen Nationalmannschaft ansehen.

Reisebericht

Die Braunschweig-Schöninger Eisenbahn (BSE) betrieb ab 15. Februar 1902 (erster Spatenstich 30. Mai 1900) die 72 km lange eingleisige Strecke nach Schöningen. Von 1902 bis 1920 fuhren die Personenzüge der BSE im Nordbahnhof der Braunschweigische Landes-Eisenbahn (BLE) ab.

Kommend von Gelände des heutigen REWE-Centers (ehemals Plaza) querte die BSE an der Einmündung Moorhüttenweg die Berliner Straße in Richtung Schapen. Im Oktober 1954 wurde der Personenverkehr eingestellt, der Güterverkehr zum 30. Juni 1971, also vor 53 Jahren, anschließend erfolgte der Rückbau der Gleise. Wir folgen jetzt der alten Trasse parallel zur Hordorfer Straße zum Bahnhof Schapen.

Der Bahnhof Schapen konnte erst 4,5 Jahre nach Betriebsbeginn am 1. Oktober 1906 eingeweiht werden. Im Obergeschoss wohnte die Familie des Bahnhofsvorstehers, im unteren Teil befanden sich Schalter – und Abfertigungsräume. Nach der Stilllegung 1971, die letzte Bilanz der BSE wies einen Verlust von 1,29 Millionen D-Mark aus, verfiel das Bahnhofsgebäude zusehends. Eine Bürgerinitiative und später ein Bürgerverein setzten sich mit großem Engagement für die Erhaltung des Gebäudes ein. Im Jahr 2000 wurde das Gebäude unter Denkmalschutz gestellt. Nach jahrelangen Debatten über die Nutzung des Gebäudes konnte schließlich mit Hilfe des Stadtkämmerers der Stadt Braunschweig eine Nutzung durch die Tierärztliche Hochschule Hannover erreicht werden. Heute wird hier auf dem Gebiet der Artenschutzgenetik geforscht.

Im Jahr 2009 konnte ein historischer Güterwagen „G02 Preußen, Typ 1“ (Bauzeit 1890-1920) gekauft werden. Seit September 2011 steht der Güterwagen auf einem der beiden Gleisfragmente vor dem Kulturdenkmal.

Weiter geht es über Weddel zum Gedenkort „Schießstand Buchhorst“, der sich auf einem ehemaligen Kasernengelände der Garnison Braunschweig befindet. Während der Nationalsozialismus wurde im nördlichsten der insgesamt elf Kugelfänge des Schießstandes mindestens 25 Soldaten und Zivilisten erschossen. Sie waren von der Militärjustiz oder dem Volksgerichtshof als Deserteure oder Widerstandskämpfer zum Tode verurteilt worden. Im Jahr 2003 wurde dort ein Gedenkort eingerichtet.

Von dort geht es zum Bahnhof Gliesmarode an der „Uelzener Strecke“. Der wurde 1894 in Betrieb genommen und firmierte bis 1920 unter der KPEV, dann bis 1949 unter der DR und anschließend bis heute unter der DB.

Weiterhin querten hier die „Uelzener Strecke“ die Gleise der ehemaligen privaten Braunschweigische Landes-Eisenbahn (BLE) von Braunschweig Nord Richtung Fallersleben. Die Strecke wurde aufgrund des parallelen Flusses „Schuntertalbahn“ genannt. Die BLE wurde 1938 von der Reichsbahn übernommen und vom Bahnhof Gliesmarode kommend der Abzweig zum Bahnhof Gliesmarode West gebaut. Ursprünglich war der Beginn der Strecke der alte Bahnhof Braunschweig Nord (1901). Mit Bau des neuen Hauptbahnhofs fuhren die Züge nach Fallersleben nun über Gliesmarode und den neuen Abzweig. Der Rückbau der alten Querung begann nach dem Krieg. Ein Brückenpfeiler und ein Brückenkopf mit Damm sind heute noch vorhanden. Folgen wir nun den Gleisen der ehemaligen Schuntertalbahn.

Der seit 1938 bestehende Abzweig zum Bahnhof Gliesmarode West wurde im Jahr 2000 wieder stillgelegt. Im Zuge des Neubaugebietes „Querum Holzmoor“, das sich im Wesentlichen innerhalb der Gemarkung Gliesmarode befindet, wurden die Gleise ab 2005 rückgebaut. Aus architektonischen Aspekten gibt es noch sichtbaren Reste der Gleisanlagen..

Wir erreichen den Bahnhof Gliesmarode West, der 1960 zum Bahnhof Braunschweig Ost umbenannt wurde und sich heute in Privatbesitz befindet. Gebaut wurde er 1901 von der BLE. 1949 übernimmt die DB den Betrieb. Die Strecke nach Fallersleben bekommt in den Folgejahren einige Bedeutung für den Güterverkehr zum VW-Werk Wolfsburg und zum Grenzbahnhof Oebisfelde. Der Personenverkehr nahm hingegen stetig ab. 1975 endete der Personenverkehr. Mit dem Bau der „Weddeler Schleife“ 1998 endet auch der Güterverkehr auf dieser Strecke. Der Bahnhof ist noch 2 Jahre Endbahnhof einiger Industriegleise, aber auch der Betrieb wird dann 2001 eingestellt.

Eingekehrt sind wir am Ende im Mediterrano in Volkmarode.

Unser herzlicher Dank gilt Susanna und Uwe, die uns mit den Informationen zur Braunschweigischen Bahngeschichte und zum Gedenkort „Schießstand“ Buchhorst versorgt haben.

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