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Die Radtour Nr. 5 – Skulpturen in der Stadt

Inspirit durch einen Zeitungsartikel haben wir uns auf der Fahrradtour am 4. August 2023 auf den Weg in die Stadt gemacht und mehrere Kunstwerke, Denkmäler und Skulpturen angesehen.

Stationen waren das Forum der TU Braunschweig, der Gaußberg, Papenstieg, Domplatz, Ruhfäutchenplatz, Museumspark und Städtisches Museum.

Auf dem Forum ist ein lebensgroßer Bronzeguss des „Dionysos“ in Idealnacktheit auf einem zweistufigen Podest aus Gussbeton zu sehen. Diese Plastik des Realismus wurde vom Bildhauer Jürgen Weber im Jahr 1973 gefertigt. Von Jürgen Weber, der ab 1961 an der TU Braunschweig einen Lehrstuhl bekleidete, sind in Braunschweig noch weitere Werke zu finden: Ringerbrunnen, die Große Verweigerung vor dem Städtischen Museum, Kruzifix an der Bugenhagenkirche in Gliesmarode und 2000 Jahre Christentum am Ruhfäutchenplatz. Einige der Kunstwerke haben wir uns auch auf der Tour angesehen.

Dionysos ist in der griechischen Götterwelt der Gott des Weines, der Freude, der Trauben, der Fruchtbarkeit, des Wahnsinns und der Ekstase. Also ein richtiger Draufgänger. Nicht ganz klar ist, wer die Mutter von Dionysos ist. Nach der bekanntesten Darstellung ist Dionysos der Sohn des Zeus und der sterblichen Semele. In menschlicher Gestalt soll Zeus eine geheime Liebschaft mit Semele, der Tochter des Königs Kadmos von Theben gehabt haben. Es heißt, die eifersüchtige Hera habe in der Gestalt einer alten Frau – nämlich Semeles Amme Beroe – die gute Semele überredet, sie möge sich von Zeus als Liebesbeweis erbitten, sich ihr in seiner wahren Gestalt zu zeigen. Zeus habe sich ihr daraufhin als Blitz gezeigt und sie dabei ist Semele verbrannt. Da sie bereits mit Dionysos schwanger gewesen sei, habe Zeus ihr Kind zu sich genommen. Er brachte sich eine tiefe Wunde bei und nähte sich die unreife Leibesfrucht in seinen eigenen Schenkel. Nach drei Monaten öffnete er ihn wieder und brachte Dionysos hervor; er wird deshalb „der zweimal Geborene“ genannt. Mit dieser zweiten Geburt durch Zeus wird seine Göttlichkeit und Unsterblichkeit begründet. Nach diesem Mythos ist Dionysos wie Asklepios einer der wenigen unsterblichen Götter (bzw. Halbgötter) mit einer menschlichen Mutter.

Als nächstes kam Johann Carl Friedrich Gauß an die Reihe. Er lebte in der Zeit zwischen 1777 und 1855 und wurde knapp 78 Jahre alt. Er war ein deutscher Mathematiker, Statistiker, Astronom, Geodät, Elektrotechniker und Physiker. Wegen seiner überragenden wissenschaftlichen Leistungen galt er bereits zu seinen Lebzeiten als Princeps mathematicorum (Fürst der Mathematiker). Er war aber auch praktisch tätig: er wurde mit der Landesvermessung des Königreichs Hannover beauftragt, wozu er viele Vermessungspunkte im Land errichtete.

Das Restaurant Mutter Habenicht ist hier in Braunschweig auch sehr bekannt. Es wurde im Jahr 1870 von einem Klempner-Ehepaar eröffnet und blieb viele Jahre in der Hand der Familie Habenicht. Zwischen dem Gebäude der Domsingschule und dem ehemaligen Wäschehauses Carl Langerfeld liegt es im Papenstieg und bietet “gute Hausmannskost”.

Dann ging es weiter zum Domplatz 1 (ehemals Fritz-Bauer-Platz). Im April 1949 wurde Fritz Bauer zum Landgerichtsdirektor in Braunschweig berufen, ein Jahr später von der niedersächsischen Regierung zum Generalstaatsanwalt am Oberlandesgericht Braunschweig ernannt.

Mit dem Urteil im Braunschweiger Remer-Prozess erregte Bauer 1952 internationale Aufmerksamkeit: Die Verurteilung von Otto Ernst Remer und die Rehabilitierung der Männer um Stauffenberg waren ein Meilenstein auf dem Weg zur Aufarbeitung des Rechtwesens in Deutschland. Doch nicht nur mit dem Remer-Prozess, sondern auch mit einer sehr eigenwilligen Justitia und einer in Marmor gemeißelten Inschrift an der ehemaligen Generalstaatsanwaltschaft auf dem Domplatz am Dom hat der bedeutende Jurist in Braunschweig Spuren hinterlassen.

Einige Aussagen von Fritz Bauer:

Sie sollen, meine Herren Richter, entscheiden, nicht aus politischen Gründen und nicht irgendeiner Staatsräson zuliebe. Entscheiden Sie, meine Herren Richter, auf Grund des Rechts.“ (Fritz Bauer, 1952)

Es ist die Aufgabe der Staatsanwaltschaft, Aufgabe der Richter des demokratischen Rechtsstaates, die Helden des 20. Juli ohne Vorbehalt und ohne Einschränkung zu rehabilitieren, auf Grund der Tatsachen, die uns heute bekannt sind, auf Grund des damals und heute, des ewig geltenden Rechts.“ (Fritz Bauer)

Dann ging es rüber zum Ruhfäutchenplatz, 2000 Jahre Christentum.
Im Stelenkopf befinden sich die Symbole der drei Weltreligionen Christentum, Islam und Judentum. Diese wurden in Ringe eingefasst, die sinnbildlich die Ringparabel aus Lessings Drama Nathan der Weise aufgreifen. In dem aufklärerischen Stück bildet die Ringparabel die Schlüsselszene bezüglich der Forderung nach religiöser Toleranz, in der die Frage, welche der drei Religionen denn die wahre sei, die vermittelnde Antwort „Wem es gelingt, die Liebe seiner Mitmenschen zu verdienen, ist der Träger des wahren Ringes“ findet.

Na gut, hier noch ein paar Fotos.

Tour05-00

Bild 1 von 18

Zum Abschluss ging es wieder in den Hopfenkamp, wo wir den Abend nach der Tour gut gelaunt und fröhlich beschlossen haben.

Die geschichtlichen Informationen im Text stammen von Wikipedia.

 

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